Spezialtiefbau

27 Juli 2017
 Kategorien: Bau & Bauunternehmer, Blog


Als Teilbereich innerhalb des Bauwesens umfasst der Spezialtiefbau unterschiedliche Verfahren, Methoden und Bauweisen, die sich durch besonders hohe Anforderungen auszeichnen. Die Errichtung von Tief- und Hochbauten setzt spezielle Kenntnisse voraus. Anhand wirksamer Methoden und Verfahren werden mechanische Eigenschaften des Untergrunds verbessert, damit Gebäudelasten auf tiefer liegende Bodenschichten übertragen werden können. Gründungen werden ebenfalls unter Grundwasser hergestellt. 

Mithilfe von Spezialtiefbau-Verfahren werden Geländesprünge und Hänge gesichert. Dabei muss ein Zu- oder Unterströmen des Grundwassers unter Bauwerken wie Staudämmen oder Tunnelbauten sicher verhindert werden. Von den Mitarbeitern werden bei der Planung von Spezialtiefbaumaßnahmen spezielle Kenntnisse und Erfahrungen im Bereich von Boden- und Felsmechanik vorausgesetzt. Die Bauvorhaben erfordern den Einsatz besonderer Maschinen. Nur spezialisierte Unternehmen sind in der Lage, die Ausführungsrisiken von Spezialtiefbau-Maßnahmen zu beherrschen. Der Bereich des Spezialtiefbaus unterscheidet sich durch die besonders hohen Anforderungen des Aufgabengebiets und die fortschreitenden Entwicklung der Technik erheblich von den Aufgaben des allgemeinen Tiefbaus. Zu den Verfahren, die zu den Spezialtiefbau-Maßnahmen zählen, gehört die Erstellung von Bohrpfählen, Schlitz- und Schmalwänden. Auch die Bodenvereisung und Baugrundinjektion zählen zu den besonderen Aufgaben. Bei der Bodenverdichtung mittels Rütteldruck- und Stopfverfahren und der Herstellung von Baugrubenwänden kommen besondere Geräte zum Einsatz. Für die Auswahl der Werkzeuge sind die Zusammensetzung und die Eigenschaften des Baugrundes maßgeblich. 

Spezialtiefbaumaschinen müssen zuverlässig und leistungsstark sein. Meist zeichnen sie sich durch ihre Vielseitigkeit aus. Die universell einsetzbaren Ramm- und Bohrgeräte eignen sich ebenfalls für Baustellen mit Höheneinschränkungen. Sie verfügen über ein umfangreiches Einsatzspektrum und werden für spezielle Einsätze mit Rüttlern und Hydraulikhammern kombiniert. Ihren Namen verdanken die Ramm- und Bohrgeräte dem langen Verfahrweg des Schlittens. Die Maschinen zeichnen sich durch ihre kompakte Bauweise aus und verfügen über ein niedriges Eigengewicht, damit sich Spezialaufgaben leichter durchführen lassen. Durch die Verwendung von Spezialgeräten mit einem geringen Bodendruck wird ein flexibles Versetzen zwischen unterschiedlichen Einsatzorten gewährleistet. Zu den Aufgaben, die mit Ramm- und Bohrgeräten vorgenommen werden, zählt das Einbringen von Spundwänden.

Mit den Maschinen werden auch andere Fundierungsarbeiten durchgeführt, wie das Bohren mit Endlosschnecke, Doppelkopf und Kellystange. Auch zum Bodenmischen und für Rammarbeiten mit Hilfe eines Hydraulikhammers werden die Rammgeräte eingesetzt. Damit möglichst große Ausladungen und hohe Neigungswinkel in alle Richtungen gewährleistet sind, verfügen Rammgeräte über eine spezielle Mäklerkinematik. Durch diese Ausstattung können komplette Pfahlgruppen vom gleichen Standort aus gerammt werden, ohne dass dafür ein Verfahren des Trägergerätes notwendig wird. Der Transport der Geräte zur Baustelle erfolgt bereits mit montiertem Hammer, denn auf diese Weise wird die Inbetriebnahme vor Ort wesentlich verkürzt. Da die meisten Geräte mit einem flexiblen Hammerkonzept ausgerüstet sind, können bei Bedarf unterschiedliche Fallgewichte installiert werden. 

Dadurch besteht die Möglichkeit, verschiedene Rammgüter wie Holz-, Beton- oder Stahlpfähle herzustellen. Zu den wichtigsten Grundgeräten, die bei Spezialtiefbau-Maßnahmen zum Einsatz kommen, zählen die Seilbagger, die mit Schlitzwandgreifern, -fräsen und Verrohrungsmaschinen ausgestattet sind. Gemeinsam mit den Hänge- und Schwingmäklern werden sie als Rammgeräte eingesetzt. Spezialtiefbau-Unternehmen bieten meist einen Full-Service an und entwickeln Komplettlösungen für ihre Kunden. Sie unterstützen Bauunternehmer bereits in der Planungsphase und erstellen effiziente Gesamtkonzepte, in denen technische, wirtschaftliche sowie terminliche Vorgaben berücksichtigt werden. 


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